Die Welt der Leuchtenden Uhren: Das steckt hinter der Luminova-Technologie

Die Welt der Leuchtenden Uhren: Das steckt hinter der Luminova-Technologie

Luminova, Superluminova, Lumibrite, Chromalight... Diese Namen tauchen häufig in Diskussionen unter Uhrenliebhabern auf. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie beschreiben verschiedene Arten von Leuchtmitteln, die auf Uhren und deren Zeiger appliziert werden können. 

Lume, kurz für lumineszierendes Material, ist eine Substanz, die auf Zifferblätter und Zeiger von Uhren aufgetragen wird, um die Lesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen zu verbessern. Anfangs an Taschenuhren in den frühen 1900er Jahren experimentiert, erlangte Lume während des Ersten Weltkriegs an Popularität. 

Was sind die Vorteile von Luminova?

  • Verbesserte Ablesbarkeit in dunklen Umgebungen und bei Nacht
  • Erhöhte Sicherheit beim Tauchen 
  • Ästhetische Aufwertung der Uhr durch leuchtende Details
  • Hält die traditionelle Ästhetik von Uhren bei, während sie moderne Funktionalität bietet
  • Unterschiedliche Farben und Helligkeitsgrade bieten Vielfalt und Individualisierungsoptionen für Uhrendesigns

Wie funktioniert Luminova überhaupt?

Luminova funktioniert, indem es eine spezielle Chemikalie namens Strontiumaluminat verwendet. Diese Chemikalie wird mit winzigen Spuren anderer Stoffe wie Europium und Dysprosium angereichert. 

Durch seine Zusammensetzung hat Luminova die Fähigkeit Licht zu absorbieren und es später im Dunkeln abzugeben. Um diese Eigenschaft zu aktivieren, muss das Material zuvor mit ausreichend Licht aufgeladen werden. Die spätere Leuchtkraft hängt von der Menge des aufgenommenen Lichts ab. 

Die Leuchtkraft und Dauer des Luminova-Effekts hängt von der Intensität der Lichtquelle ab. Je länger die Dunkelheit anhält, desto schwächer das Strahlen.

Die ersten Uhren mit Leuchtzeigern – Ein Spiel mit dem Feuer!

Die Entwicklung des Luminovas markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der lumineszierenden Materialien für Uhren. Zuvor wurden Materialien wie Radium für ihre selbstleuchtenden Eigenschaften gefeiert. Allerdings wurde später entdeckt, dass Radium radioaktiv ist und ernsthafte Gesundheitsgefahren mit sich bringt. Tragische Ereignisse wie der Fall der "Radiummädchen" verdeutlichten die extremen Risiken dieser Substanz.

Als Antwort auf die Sicherheitsbedenken wurden Alternativen mit geringerer Radioaktivität eingeführt, darunter Promethium und Tritium. Letzteres, ein radioaktives Isotop von Wasserstoff, wurde ab den 1960er Jahren zum Branchenstandard. Trotz seiner Wirksamkeit wurden tritiumbasierte Farben aufgrund von Sicherheitsbedenken schließlich im Jahr 1998 ausgemustert.

Luminova – Das erste ungefährliche Leuchtmittel für Uhren

In den frühen 1990er Jahren wurde dann in Japan Luminova entwickelt, was einen Durchbruch mit seiner nicht radioaktiven Zusammensetzung markierte. Gemeinsam mit Superluminova, einem Joint Venture zwischen japanischen und schweizerischen Unternehmen, ersetzte Luminova Tritium als Branchenstandard. Bekannt für seine Fähigkeit, Lichtenergie aufzunehmen und abzugeben, bot Superluminova eine verbesserte Haltbarkeit und Sicherheit im Vergleich zu früheren Materialien. Diese Entwicklung brachte eine neue Ära der Sicherheit und Leistungsfähigkeit in der Welt der lumineszierenden Materialien für Uhren.

Moderne Leuchtmittel für Uhren im Überblick:

  • Luminova:
    • Von Nemoto & Co. entwickelt, verwendet Luminova strontiumaluminatbasierte Verbindungen für Lumineszenz.
    • überlegene Helligkeit im Vergleich zu früheren Techniken
    • Bietet keine radioaktive Signatur
    • Varianten umfassen verschiedene Grade und Farben, wobei C3 am hellsten und BGW9 eine aqua Nachleuchtkraft bietet.
  • Superluminova:
    • Eine schweizerische Weiterentwicklung von Luminova, Superluminova zeichnet sich durch höhere Leistung und Haltbarkeit aus.
    • Grade wie X1 zeigen eine überlegene Helligkeit und verlängerte Leuchtdauer im Vergleich zu Standardformulierungen.
    • Weit verbreitet bei führenden Uhrenmarken für ihre Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit.
  • Chromalight (Rolex):
    • Das proprietäre lumineszierende Material von Rolex, Chromalight, verwendet eine Formel ähnlich wie Superluminova.
    • Bekannt für sein charakteristisches blaues Leuchten und seine verlängerte Langlebigkeit konkurriert Chromalight mit den hellsten Lume-Varianten.
    • Spekulationen legen nahe, dass seine Formulierung der BGW9-Klasse von Superluminova ähnelt.

Das Verständnis der Feinheiten lumineszierender Materialien in Uhren enthüllt das akribische Handwerk hinter diesen Zeitmessern. Von den gefährlichen Anfängen des Radiums bis hin zu den innovativen Fortschritten von Superluminova spiegelt die Entwicklung von Lume den Streben nach Funktionalität und Sicherheit in der Uhrmacherkunst wider. Mit fortschreitender Technologie nimmt auch die Brillanz lumineszierender Materialien zu, die den Weg für zukünftige Innovationen in der Welt der Horologie erleuchten.

Eine Uhr mit zwei verschiedenen Luminova Farben?

Mit der Lumatik Automatik präsentieren wir nun den ersten STERNGLAS Zeitmesser mit zwei verschiedenen Luminova Farben: in weiß auf den Zahlen und in orange auf den geometrischen Indizes und den Zeigern. Auf der Rückseite der Uhr findest Du feine Details wie gebläute Schrauben, wie sie eigentlich in der Luxusbranche üblich sind.
Angetrieben wird die Lumatik von einem Automatikwerk mit bis zu 60 Stunden Gangreserve. Du kannst Deinen Zeitmesser also guten Gewissens einen Tag ablegen, ohne dass dieser stehenbleibt und Du ihn neu einstellen musst. 

Zurück zum Blog